Gerade bin ich bei meiner Recherche nach neuen Artikeln zum Thema Übergewicht mal wieder über einen gestolpert, dessen Inhalt mich echt aufregt. Unter „http://www.spiegel.de/karriere/ausland/uebergewicht-im-job-dicke-frauen-werden-bei-bewerbungen-diskriminiert-a-840056.html“ schreibt SPIEGEL ONLINE, dass Forscher aus Großbritannien und Australien herausgefunden haben, dass fettleibige Frauen bei ihrer Jobsuche wesentlich schlechtere Chancen haben. Gut, dass es hier immer wieder Forscher gibt, die solche Missstände aufdecken und gegen die Diskriminierung kämpfen.
„Dick, aber nicht doof“-Autorin auf Jobsuche
Ich bin momentan selbst auf Jobsuche. Obwohl ich gute Qualifikationen nachweisen kann, mich seit Jahren nebenher weiterbilde, habe ich bisher noch keinen Erfolg gehabt. Aber weiß ich, weshalb die potentiellen Arbeitgeber mir eine Absage schickten? Liegt es am Übergewicht? Oder daran, dass ich eine Frau bin? Vielleicht passt ja auch mein Alter nicht? Oder ist es zuletzt das, was in den Absagen steht, nämlich, dass mein „Profil“ nicht zum Job passt?
Die wirklichen Gründe, warum man einen Job nicht bekommt, nicht befördert wird, oder eine Gehaltserhöhung ausbleibt, weiß man also wirklich nicht.
Argumente für uns „Dicke“
Liebe Arbeitgeber: Sollte unser Übergewicht der Grund sein, warum ihr uns Molligen keine Chance gebt, nehmt mich doch mal als Beispiel, warum ihr uns doch nehmen solltet!
- Ja, ich bin stark übergewichtig. Ich bin aber auch intelligent, fleißig, hilfsbereit und humorvoll!
- Ich mag Sport. Überrascht? Nein wirklich! Und das nicht nur als Zuschauer in der Eishockey-Arena oder im Fußballstadion. Ich mag es zwar nicht, durch den Wald zu joggen oder stundenlang spazieren zu gehen. Aber gib mir einen Basketball, Fußball oder Volleyball, einen Tennisschläger oder Badmintonschläger und ich bin sofort Feuer und Flamme! Ich liebe es Bowlen zu gehen und auch schwimmen tu ich sehr gerne!
- Ich bin belastungs- und leistungsfähig. Für meinen letzten Arbeitgeber habe ich auch in stressigen Zeiten stets gute Arbeit geleistet.
- Erwartungsgemäß esse ich gerne. Oft auch zu viel. Ja und? Ich kenne viele mit einem normalen Stoffwechsel, die mich toppen. Und die sind „normalgewichtig“.
- Ich bin selten krank. Bisher war mein Übergewicht noch nie Ursache für eine Krankmeldung!
Überrascht? Dann solltest du am Abbau deiner Vorurteile arbeiten! Ich kenne viele Menschen, die oben genannte Kriterien ebenfalls erfüllen und nicht nur aufgrund ihres Übergewichts stark sind!
Lösungsvorschläge
Ich sehe hier immer noch eine Lösung in der anonymen Bewerbung. Diese sollte dringend eingeführt werden und nicht nur von einigen wenigen Unternehmen als Pilotprojekt gefördert werden. Die Mehrheit der Personalchefs dieser Unternehmen sahen übrigens keine Probleme in fehlenden Fotos und persönlichen Daten (siehe SPIEGEL ONLINE-Artikel).
Was spricht denn gegen die anonyme Bewerbung? Bei der Auswahl für Bewerbungsgespräche sollte doch zunächst wirklich nur Lebenslauf und Qualifikationen und nicht Aussehen, Alter oder Familienstand zählen. Wenn ihr uns dann beim Bewerbungsgespräch kennen lernt und ihr euch unsicher seid, ob wir oft krank sind, ob uns unser Übergewicht irgendwie bei unserer Arbeit beeinflusst und ob wir eventuell beim nächsten Firmenfußballturnier dabei sind: Fragt uns doch einfach!
Ich hoffe, dass irgendwann erkannt wird, dass Übergewichtige genauso leistungsfähig sind, wie andere. Auch wenn Adipositas eine Krankheit ist, beeinträchtigt diese uns nicht immer so stark, wie ihr euch das vorstellt.
Bis bald, vielleicht in einem Bewerbungsgespräch?
Schreibe einen Kommentar