Du hast Übergewicht? Deine Freunde sagen, du sollst abnehmen? Dein Arzt ist der Meinung, du müsstest es dringend tun?
Wenn das deine Motivation ist: vergiss es. Eine Gewichtsabnahme kann nur dann gelingen, wenn du es selbst möchtest! Wenn du zu diesem Schritt gekommen bist, stellst du dir die Frage über das „Wie“.
Recherche
Zu Beginn wirst du sicherlich damit beginnen, dir die diversen Diäten anzusehen, die es gibt. Du kannst deine Freunde und möglicherweise deinen Arzt fragen. Vielleicht möchtest du aber auch, dass davon zunächst niemand etwas weiß, damit es nicht so hart ist, wenn’s nicht klappt. In diesem Fall nutzt du das Internet oder Zeitschriften für die Entscheidung deiner Diät. Du wirst aber schnell feststellen, dass jeder Diät-Anbieter seine als die beste und erfolgversprechendste darstellt. Du musst dir also die Frage stellen, was für dich durchführbar ist.
Auswahl
Zunächst ein gut gemeinter Rat: Alle Diäten, die rein auf irgendwelchen Pillen basieren und dir versprechen, dass du genauso weiteressen kannst wie vorher, kannst du vergessen. Auch die sogenannten FdH (Friss die Hälfte)-Diäten taugen nicht viel, da hier dem Körper signalisiert wird, er bekäme zu wenig Nährstoffe und dann beginnt, Fette für die schlechten Zeiten einzusparen. Also auch wenn du zu Beginn mit so einer Vorgehensweise Gewicht verlierst, so wird es spätestens nach ein paar Wochen keinen Erfolg mehr geben. Deshalb ist es bei einigen Anbietern so geregelt, dass du eine bestimmte Menge pro Tag essen MUSST.
Sehr hilfreich ist es für das Auffinden der richtigen Variante, wenn du für einige Zeit (und auch während deiner Abnehmphase) ein Ernährungstagebuch führst. Dadurch erkennst du, wann du was isst, wie viel und in welchen Situationen. Hierbei beachte, dass du ehrlich zu dir selbst bist und die Mengen realistisch aufschreibst. Wenn du beispielsweise feststellst, dass du nachts immer so hungrig bist, dass du nochmal zum Kühlschrank rennen musst, dann such dir auf keinen Fall ein Ernährungssystem, dass dir das abendliche Essen verbietet. Dieses führt nur zu Leid und Frustration und möglicherweise zum Aufgeben deines Plans. Wenn du den Tag über immer wieder Hunger hast, dann wähle eine Variante, die viele kleine statt drei großer Mahlzeiten vorsieht. Bist du ein Frustesser? Dann beginne früh, dein Lieblingsobst immer vorrätig zu haben und zu diesem zu greifen statt zu Süßigkeiten oder Fast Food. Such dir zusätzlich jemanden, mit dem du reden kannst…
Wichtig ist, egal für welche Variante du dich entscheidest, deine „Diät“ eine Ernährungsumstellung beinhaltet. Deshalb empfehle ich, dir ein System auszusuchen, dass nicht auf bestimmte Lebensmittel komplett verzichtet. Da es um eine dauerhafte Umstellung geht (damit du kein Opfer des Jojo-Effekts wirst), sollten alle Lebensmittel erlaubt sein! Wenn du Nudeln liebst, dann iss sie! Hier sollte dann nur die Menge richtig gewählt sein.
Eine Entscheidung ist auch noch wichtig für deine Auswahl: Wie reagierst du auf Druck von außen? Kann dich eine Gruppe motivieren und Halt geben? Oder möchtest du lieber für dich sein und möglichst wenig äußere Motivation erhalten?
Ich selbst bin beispielsweise schnell frustriert, wenn mich dauernd Leute auf den Erfolg oder Nichterfolg von meiner Gewichtsreduktion ansprechen, deshalb käme eine Gruppen-„Diät“ für mich nicht in Frage (deshalb habe ich für mich das Online-Programm von WeightWatchers gewählt. Hier kann ich mich anonym im Forum mit anderen Mitstreitern bei Bedarf austauschen, aber auch ganz darauf verzichten, wenn ich es nicht benötige).
Unter http://www.abnehmen.net/diaetvergleich werden einige Diätsysteme vorgestellt und bewertet. Ich nenne deine „Diät“ ab sofort nur noch Ernährungssystem, um damit zu betonen, dass wir von einer Ernährungsumstellung und nicht der reinen Reduktion von Lebensmittelmengen sprechen.
Verlauf
Du hast nun einen Plan und ein Ernährungssystem ausgewählt. Du bist wahrscheinlich hoch motiviert und am Anfang purzeln die Pfunde. Hast du deine Familie eingebunden? Es ist viel einfacher, für alle gleich zu kochen. Vielleicht kocht ihr ja auch gemeinsam und habt Spaß daran?
Jetzt ein Tipp, rein aus meiner Erfahrung heraus: Stell dich nicht jeden Tag auf die Waage. Das kann sehr frustrierend sein, weil die Schwankungen einfach zu hoch sind. Zwar schreibt beispielsweise Torsten Maue in seinem Blog, dass er sich sogar zwei mal täglich gewogen hat, aber auch er schreibt von den deprimierenden kurzfristigen Gewichtszunahmen. Dieser Artikel gibt übrigens auch einige hilfreiche Tipps für eine Ernährungsumstellung.
Ein Wiegetag pro Woche reicht. Denk daran, dass du immer zur gleichen Tageszeit und in ähnlicher Kleidung wiegst! Eine Waage mit mindestens einer Nachkommastelle ist sinnvoll, weil dann auch kleine Erfolge angezeigt werden.
Du hast jetzt schon einige Kilos verloren und plötzlich geht nichts mehr? Sei beruhigt. Das ist total normal. Es gibt immer Phasen, wo gar keine Abnahme stattfindet. Diese können eine Woche, aber auch mal einen Monat anhalten. Hier ist wichtig: Durchhalten. Es wird wieder weitergehen!
Grundlegende Tipps
Hier noch ein paar Tipps:
- Obst: Es gibt Sorten, die sehr Fruchtzucker-haltig sind. Pass hier auf!
- Fette: Es gibt gesunde und weniger gesunde Fette. Verzichte in keinem Fall vollständig auf Fett, das funktioniert nicht. Tausche ungesundes gegen gesunde Fette, iss zum Beispiel Fisch statt Fleisch (das ist kein Verbot, Fleisch zu essen!).
- Sport:Suche dir eine Sportart, die dir Spaß macht. Du gehst nicht so gerne Schwimmen, weil du glaubst, die Leute lästern? Vielleicht sprechen sie ja auch von dir, weil sie beeindruckt sind, dass du Sport machst? Schwimm ihnen einfach davon! Übrigens: Auch Treppen steigen, der Weg vom Autoparkplatz zum Supermarkt (park doch einfach ein bisschen weiter weg) und Hausputz sind als Sport anzusehen. Ganz einfach: Jede Bewegung tut gut!
- Trinke viel, aber das Richtige! Wasser ist das beste, ist es dir zu langweilig, mach nen Spritzer Zitrone dran, stelle dir Früchtetee kalt oder mische dir Saftschorlen (hiervon nicht zu viel).
- Süßstoff ist kein dauerhafter Ersatz für Zucker! Das sage ich aus meiner Erfahrung heraus. Seit ich von Light-Produkten wieder abgerückt bin, ist mein Hungergefühl gesunken! Ich trinke heute lieber ein Glas richtige Cola statt zwei Gläsern Light-Cola. Dafür esse ich dann eben einfach ein bisschen weniger…
- Erzähle nur den Leuten von deiner Ernährungsumstellung, denen du es sagen möchtest! Niemand zwingt dich und die Erfolge werden schon irgendwann jede Erläuterung überflüssig machen! Wenn dich deine beste Freundin/dein bester Freund oder Partner motivieren kann: nimm es an! In Phasen, in der die Abnahme stagniert, kann er/sie sehr hilfreich sein!
Der letzte und wichtigste Tipp: FANG EINFACH AN! Was verlierst du, wenn du nicht durchhälst? NICHTS!
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