Unsere Bundesverbraucherministerin Frau Ilse Aigner schlägt vor, Restaurants sollten auch kleine Portionen anbieten und zudem das Mitnehmen von Resten möglich machen.
Liebe Frau Aigner, Sie haben Recht.
Es ist Fakt, dass in Deutschland viel zu viele Lebensmittel weggeworfen werden (man erinnere sich an die Diskussion um das Haltbarkeitsdatum, welche die gleiche Grundproblematik hat, wie die jetzige um die zu großen Portionen). Ich glaube jedoch, dass das Anbieten von kleinen und großen Portionen nur bedingt das Problem bekämpft und ein neues schafft.
Viele Restaurants bieten schon heute die sogenannten Seniorenportionen an. Diese sind kleiner, schmecken genauso gut und werden auch angenommen, so weit ich informiert bin.
Würde ich diese Portion bestellen, nur damit nichts liegen bleibt? Nein. Leider wird nämlich nirgends angegeben, wie groß diese „kleine“ Portion ist. Ich möchte doch nicht in einem Lokal essen, viel Geld bezahlen und anschließend hungrig wieder raus gehen…
Würde der Gastwirt dazu schreiben, wie groß die Portionen sind – im Supermarkt erfahre ich ja auch, wie viel ich kaufe – könnte ich passend bestellen, aber so…
Also würde ich doch wieder die große Portion bestellen und am Ende möglicherweise etwas liegen lassen. Hier kommt ihr zweiter Vorschlag ins Spiel. Das Restaurant bietet mir an, das Essen mitzunehmen. Aus Verbrauchersicht toll, wird auch oft schon angeboten. Aus Umweltsicht mies. Schon wieder wird Müll geschaffen. In meinem Stammlokal könnte man dieses mit Mehrwegbehältern mit Pfand lösen, aber was ist mit den Besuchern, die nicht so regelmäßig kommen?
Frau Aigner, Ihre Idee mit den unterschiedlichen Portionsgrößen ist generell nicht schlecht, schafft aber einige neue Probleme für Gastwirte, Gäste und Umwelt. Diese Seiten sollten komplett betrachtet und eine Lösung gefunden werden. Mir fällt keine ein, die alle zufrieden stellt. Aber ich bin ja auch keine Verbraucherministerin, die eine finden muss…
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